10307 Meter Tropenklima
Ich liebe Laufen in Malaysia. Tagsueber ist es der Tod, aber nachts, wenn es geregnet hat und sich das gelbe Licht der Laternen auf der nassen Strasse spiegelt, waehrend geisteskranke Motorradfahrer versuchen MICH UMZUBRINGEN VERDAMMTE SCHEISSE GUCKT DOCH EIN MAL NACH VORNE... sorry. Also.... es ist cool. Und hier ist meine Route:
Die gruen markierte Strasse waere der Weg gewesen den ich eigentlich hatte nehmen wollen - versucht doch mal euch "Jalan Sri Abang Ikhwan Zaini" zu merken. Manmanman.
Was ich eigentlich toll finde am Joggen hier ist, dass jedesmal irgendwas merkwuerdiges passiert. In meinem Austauschjahr zum Beispiel tauchte in der Daemmerung vor einer Moschee eine alte Frau mit Regencape und Rad auf, fragte mich aus (woher ich kam, was ich hier machte etc.) und verschwand. Die kurze Erwaehnung dieser Begegnung loeste zu Hause eine grosse Diskussion aus mit dem Titel: "Hat Till einen Geist gesehen?"
Diesmal traf ich zuerst auf ein paar 11jaehrige Zwerge die kettenrauchend einige hundert Meter mitliefen und sich ueber meine Langsamkeit lustig machten bis ihre Lungen kollabierten und sie nach Hause gingen. Ich war gestern abend nach Sonnenuntergang gestartet, direkt nach dem der tropische Regen der den Nachmittag ueber aufs Haus geprasselt war ein wenig nachgelassen hatte.
Dann: zwei Ibans, die mit aller Kraft versuchten eine Wurzel aus einem Graben zu zerren - offenbar erfolglos. Ich drehte um und zu dritt zerrten wir an der schuppigen, warmen Wurzel. Schuppig? Warm? Ich strengte meine Augen an und erkannte langsam, dass die Wurzel vier Beine hatte, einen langen Schwanz und keine Wurzel war, sondern ein riesiges (70-80cm), fettes Guerteltier!
Das Viech kaempfte, fauchte und versuchte sich im Boden einzugraben. Wir rutschten und stolperten, schwitzten und waren voll Schlamm. Zu dritt warfen wir das Tier endlich die Boeschung hoch und ich lief weiter. Hinter mir freuten sich die beiden Maenner auf ein leckeres Abendessen. Haetten mich wenigstens einladen koennen...
Zum ersten Mal bereute ich es schon zu Abend gegessen zu haben. Schon nach wenigen hundert Metern hatte ich das stark gewuerzte Essen in meinem Magen rumoren gefuehlt. Der Geschmack zog durch Hals, Mund und Nase. Ich war im Regen gestartet und musste nun meine nassen Klamotten und Schuhe mitschleppen. Bis jetzt war meine laengste Strecke die ich hier gelaufen war ~ 7600 Meter lang gewesen. Der Regen hoerte mit der Zeit auf und die schwuele Hitze kehrte zurueck. Einige Kilometer spaeter setzte der Brechreiz ein, kurz vor Schluss schmeckte ich das erste Mal Erbrochenes.
Letztendlich fuehlten sich die 10 km an wie 20 in Deutschland. Mal sehn wie viel ich morgen schaffe. Und dann esse ich Guerteltier.
Die gruen markierte Strasse waere der Weg gewesen den ich eigentlich hatte nehmen wollen - versucht doch mal euch "Jalan Sri Abang Ikhwan Zaini" zu merken. Manmanman.
Was ich eigentlich toll finde am Joggen hier ist, dass jedesmal irgendwas merkwuerdiges passiert. In meinem Austauschjahr zum Beispiel tauchte in der Daemmerung vor einer Moschee eine alte Frau mit Regencape und Rad auf, fragte mich aus (woher ich kam, was ich hier machte etc.) und verschwand. Die kurze Erwaehnung dieser Begegnung loeste zu Hause eine grosse Diskussion aus mit dem Titel: "Hat Till einen Geist gesehen?"
Diesmal traf ich zuerst auf ein paar 11jaehrige Zwerge die kettenrauchend einige hundert Meter mitliefen und sich ueber meine Langsamkeit lustig machten bis ihre Lungen kollabierten und sie nach Hause gingen. Ich war gestern abend nach Sonnenuntergang gestartet, direkt nach dem der tropische Regen der den Nachmittag ueber aufs Haus geprasselt war ein wenig nachgelassen hatte.
Dann: zwei Ibans, die mit aller Kraft versuchten eine Wurzel aus einem Graben zu zerren - offenbar erfolglos. Ich drehte um und zu dritt zerrten wir an der schuppigen, warmen Wurzel. Schuppig? Warm? Ich strengte meine Augen an und erkannte langsam, dass die Wurzel vier Beine hatte, einen langen Schwanz und keine Wurzel war, sondern ein riesiges (70-80cm), fettes Guerteltier!
Das Viech kaempfte, fauchte und versuchte sich im Boden einzugraben. Wir rutschten und stolperten, schwitzten und waren voll Schlamm. Zu dritt warfen wir das Tier endlich die Boeschung hoch und ich lief weiter. Hinter mir freuten sich die beiden Maenner auf ein leckeres Abendessen. Haetten mich wenigstens einladen koennen...
Zum ersten Mal bereute ich es schon zu Abend gegessen zu haben. Schon nach wenigen hundert Metern hatte ich das stark gewuerzte Essen in meinem Magen rumoren gefuehlt. Der Geschmack zog durch Hals, Mund und Nase. Ich war im Regen gestartet und musste nun meine nassen Klamotten und Schuhe mitschleppen. Bis jetzt war meine laengste Strecke die ich hier gelaufen war ~ 7600 Meter lang gewesen. Der Regen hoerte mit der Zeit auf und die schwuele Hitze kehrte zurueck. Einige Kilometer spaeter setzte der Brechreiz ein, kurz vor Schluss schmeckte ich das erste Mal Erbrochenes.
Letztendlich fuehlten sich die 10 km an wie 20 in Deutschland. Mal sehn wie viel ich morgen schaffe. Und dann esse ich Guerteltier.
alextill - 11. Sep, 11:19
und der gewinner (und für dieses jahr einzige teilnehmer) TILL
herzlichen glückwunsch..
viel spass noch.. und noch einmal sei gesagt, dass ich deinen blog sehr interessant und sehr schön geschrieben finde..